So erkennst du seriöse Komplementärmedizin 
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So erkennst du seriöse Komplementärmedizin 

Sich etwas Gutes tun, neue Perspektiven finden, zu Kräften kommen: Gründe gibt es viele, warum sich Menschen Unterstützung durch komplementärmedizinische Angebote holen. Leider geraten sie dabei oft an unseriöse Anbieter*innen.

Unsere Orientierungshilfe hilft, genau das zu verhindern. Damit du auch das findest, was dir wirklich guttut.

1. Seriöse Anbieter*innen verzichten auf falsche Heilsversprechen

Komplementärmedizin kann unterstützend wirken und Krankheitssymptome lindern. Aber wenn dir versprochen wird, dass mit einer bestimmten Methode oder einem bestimmten Wirkstoff selbst schwere Krankheiten wie beispielsweise Krebs geheilt werden können, dann sollten bei dir alle Alarmglocken schrillen. Wer mit derartigen Superlativen um sich wirft, führt nichts Gutes im Schilde.

Gleiches gilt für jene, die sich als „Fachleute für sämtliche Krankheiten” ausgeben und dafür ein ultimatives Heilmittel anpreisen.

Zudem ist zu beachten, dass diese „natürlichen Alternativen und Ergänzungen” oft die wissenschaftlich anerkannten Therapien abschwächen oder sogar gefährliche Wechselwirkungen erzeugen können.

Das machen seriöse Anbieter*innen:

Sie helfen dir, Symptome oder Nebenwirkungen (z. B. einer Krebstherapie) zu lindern – mit anerkannten und wirksamen Methoden.

2. Seriöse Anbieter*innen arbeiten transparent

Unseriöse Anbieter*innen sprechen häufig von „geheimen Quellen“ und „sanften Methoden“, auf denen die Behandlung beruht. Du solltest jedoch immer auf Wunsch ausführliche Unterlagen bzw. seriöse Quellen zum Nachlesen erhalten, die du zum Beispiel bei anderen Mediziner*innen oder Expertinnen und Experten beurteilen lassen kannst. Bekommst du keine näheren Informationen, dann solltest du einen weiten Bogen um das Angebot machen. Da hat jemand etwas vor dir zu verbergen!

Das machen seriöse Anbieter*innen:

Sie geben dir auf Wunsch ausführliche Informationen über die Behandlung, die du auch von anderen Expertinnen und Experten beurteilen lassen kannst.

Foto: Beth Macdonald - Unsplash

Ausführliche Unterlagen zum Nachlesen sollten auf Wunsch immer zur Verfügung gestellt werden.

3. Seriöse Anbieter*innen bezahlst du erst NACH der Behandlung

Ein Tipp für deine finanzielle Gesundheit: Wenn du aufgefordert wirst, vor einer Behandlung zu zahlen – vielleicht sogar in bar – dann solltest du Abstand vom Angebot nehmen.

Aus ethischen Gründen sollte der Ablauf nämlich so aussehen:

  1. Du bekommst eine kompetente Beratung von der/dem Anbieter*in.

  2. Die/der Anbieter*in erbringt die Leistung.

  3. Im Anschluss wird bezahlt – etwa nach einer Therapieeinheit oder auch nach einer Behandlungsserie.

Warum ist das so?

Ganz einfach: Weil du sonst bei unerwünschten (Neben-) Wirkungen oder bei Nichterfolg kaum noch die Möglichkeit hast, dein Geld zurückzuverlangen.

Bitte beachte auch, dass viele dieser zweifelhaften Therapien sehr teuer sind und du sie selbst bezahlen musst.

Das machen seriöse Anbieter*innen:

Sie informieren dich transparent über die Kosten, den möglichen Therapieerfolg und Risiken. Und sie stellen die Rechnung erst nach erfolgter Behandlung.

4. Seriöse Anbieter*innen verwenden, verschreiben und empfehlen nur Präparate aus vertrauenswürdigen Quellen

Wenn diverse Präparate – Kräuter, Salben, Öle etc. – nur online bestellt werden können oder aus fernen Ländern importiert werden, dann ist Vorsicht geboten. An vielen Orten herrschen andere Hygienestandards, die Produktqualität ist häufig fragwürdig. In manchen Fällen sind die Präparate sogar mit Pestiziden aus der Landwirtschaft verunreinigt. Deiner Gesundheit tust du damit keinen Gefallen.

Das machen seriöse Anbieter*innen:

Sie setzen ausschließlich Präparate aus zuverlässigen, geprüften und transparenten Quellen ein.

Foto: Bundo Kim - Unsplash

Kräuter, Salben, Öle und dergleichen sollten immer von vertrauenswürdigen Quellen stammen.

5. Seriöse Anbieter*innen arbeiten mit Fakten und nicht mit Fake News

In den vergangenen Jahren haben wir sie leider alle kennenlernen müssen: Verschwörungstheorien, Stimmungsmache mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten, unbrauchbare Studien, längst widerlegte Legenden, viral verbreitete Falschmeldungen und angebliche Berichte von Betroffenen.

Dieser Punkt unserer Orientierungshilfe ist wohl der am wenigsten greifbare, da diese Manipulationen oft sehr subtil in Gesprächen oder anderen Informationen eingewoben werden.

Grundsätzlich gilt aber: Wenn dir Anbieter*innen eine bestimmte „Weltsicht” verkaufen wollen – oft kombiniert mit einer aggressiven Sprache – dann hinterfrage das Angebot.

Vorsicht ist auch bei Werbeaussagen nötig, die sich auf angebliche Studien berufen, um dem Angebot eine vermeintliche „wissenschaftliche” Note zu geben.

Häufig entsprechen die Studien, die dafür herangezogen werden, nicht den wissenschaftlichen Standards oder sind von wirtschaftlichen Interessen getrieben. Denn gute Studien sind teuer, aufwendig in der Vorbereitung und müssen viele Menschen einschließen, um tatsächlich aussagekräftig zu sein.

Studien von minderer Qualität zu erkennen, ist manchmal selbst für Fachleute schwierig. Aus diesem Grund sind seriöse Informationsangebote wie Medizin Transparent der Donauuniversität Krems empfehlenswert. Diese überprüfen Behauptungen und Werbeversprechen und bewerten dabei auch die Qualität und Aussagekraft der Studien, die diesen zugrunde liegen. Wenn dir eine Werbeaussage oder Behauptung ins Auge gestochen ist und du mehr erfahren möchtest, dann kannst du sie hier einreichen und überprüfen lassen.

Das machen seriöse Anbieter*innen:

Sie arbeiten nur mit belegbaren Fakten, seriösen Informationsquellen/Studien und ohne „Feindbilder”.

👉 Qualität und Sicherheit in den Gesundheitsparks

In den Gesundheitsparks findest du Menschen aus vielen unterschiedlichen Gesundheitsberufen. Ergänzend dazu gibt es einige ausgewählte Angebote der Komplementärmedizin. Unsere Expertinnen und Experten wählen wir anhand der Gesundheitspark-Werte aus.

Zusatztipp

Foto: Towfiqu barbhuiya - Unsplash

Egal, ob du komplementärmedizinische Maßnahmen suchst oder bei Gesundheits-Expertinnen und -Experten in Behandlung bist: Sei kritisch und stelle Fragen, wenn etwas unklar ist. Im Zweifel lohnt es sich auch, eine unabhängige zweite Meinung einzuholen.


Autor
Redaktion Gesundheitspark
Veröffentlichungsdatum
27.02.2023
Themen
Foto: Christin Hume - Unsplash