Was wirklich hilft, deine Augen gesund zu halten
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Was wirklich hilft, deine Augen gesund zu halten

Wenn du diese Zeilen liest, schaust du wahrscheinlich gerade auf einen Bildschirm. Doch während wir uns oft auf die digitale Welt konzentrieren, vergessen wir manchmal, was unsere Augen wirklich benötigen: eine Pause. Aber es gibt noch viel mehr, was du tun kannst und solltest, um deine Augen gesund zu erhalten.  

Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Augenbeschwerden. Extrem verbreitet sind trockene Augen.

„Das ist eine chronische Erkrankung, die die erste Ebene der Sehachse betrifft“, erklärt Dr. Sabine Markovic, FEBO, Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie von der Ordination Auge17 im Gesundheitspark Göttlicher Heiland. „Wenn der Tränenfilm nicht perfekt zusammengesetzt ist, dann kann das zu einer Sehverschlechterung führen.“ Die ersten Anzeichen sind allseits bekannt: Brennen, Kratzen, Fremdkörpergefühl. Abhilfe schaffen Augentropfen, viel trinken, die Bildschirmzeit reduzieren, aber auch die Raumluft befeuchten.

Ein Blick in deine Zukunft

Es ist ebenso sehr wahrscheinlich, dass du im Laufe deines Lebens einen Grauen Star („Katarakt“) bekommst. Bei diesem trübt sich die Augenlinse ein. Gegenstände erscheinen dann unscharf oder verschwommen. „Das ist einfach ein Alterungsprozess, bei dem sich Proteine in der Linse ablagern“, erklärt Dr. Markovic. Die gute Nachricht: Der Graue Star lässt sich operativ beheben.

Der Eingriff, bei dem die getrübte Augenlinse durch eine Kunstlinse ersetzt wird, ist weltweit die am häufigsten durchgeführte Operation. „Wenn man keine anderen Krankheiten hat, sieht man nach der Operation wieder wie ein Adler. Manche sehen sogar besser als vorher, denn wir implantieren Linsen mit im Durchschnitt 22,5 Dioptrien. Das heißt, stark kurzsichtige, weitsichtige oder an Hornhautverkrümmung leidende Menschen haben vielleicht noch nie in ihrem Leben so gut gesehen wie nach dieser Operation“, betont Dr. Markovic.

Apropos weitsichtig: Auch die altersbedingte Weitsichtigkeit („Presbyopie“) ist eine normale Veränderung der Augen und tritt klassischerweise zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr auf. „Die erste Lesebrille wird meist zwischen dem 43. und 45. Lebensjahr verordnet“, sagt die Augenärztin (siehe auch Infobox „Fehlsichtigkeiten“).

Zwei gute Gründe für eine Vorsorgeuntersuchung

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist hingegen stark genetisch bedingt. Die Makula ist der Bereich in der Mitte der Netzhaut, der das Lesen und das Erkennen von Gesichtern ermöglicht. Diese Augenerkrankung wird häufig bei Vorsorgeuntersuchungen entdeckt. Sie kann zu verschwommenem oder verzerrtem Sehen führen.

Es gibt zwei Haupttypen der AMD: die trockene Form, die langsamer fortschreitet, und die feuchte Form, die schneller fortschreitet. „Bei einer Neigung zur altersbedingten Makuladegeneration können vorbeugend Vitamine eingenommen werden“, sagt Dr. Markovic. Geht die AMD von der trockenen in die feuchte Form über, werden spezielle Medikamente ins Auge gespritzt. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind unerlässlich.

Im Gegensatz zum Grauen Star schädigt beim Grünen Star („Glaukom“) ein erhöhter Augendruck den Sehnerv. Das Gesichtsfeld wird eingeschränkt. Unbehandelt kann die Krankheit sogar zur Erblindung führen. Umso wichtiger ist es, den Grünen Star frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Jährliche Vorsorgeuntersuchungen werden ab einem Alter von 40 bis 45 Jahren empfohlen. Ab dem 65. Lebensjahr sollte die Untersuchung halbjährlich erfolgen. Eine höhere Frequenz ist auch erforderlich, wenn Erkrankungen oder Veranlagungen festgestellt werden, wie Diabetes.

Unerwünschte Wattebäusche

„Diabetes ist eine Mikrogefäßerkrankung und kann über Jahre und Jahrzehnte zu Blutungen in der Netzhaut führen“, erklärt Dr. Markovic. Bei dieser diabetischen Retinopathie treten Blutungen, Ödeme und auch sogenannte „Cotton-Wool-Herde“ auf. Der Name spielt darauf an, dass diese Verdickungen auf der Netzhaut wie kleine weiße Wattebäusche aussehen.    

Um die diabetische Retinopathie in den Griff zu bekommen, muss der Blutzuckerspiegel gut eingestellt sein. Zusätzlich stehen Medikamente wie Cortison-Implantate zur Verfügung.    

Tipps für gesunde Augen

  1. Gemüse und Obst wirken sich auch positiv auf die Gesundheit der Augen aus, da sie dich mit Vitaminen und anderen wichtigen Mikronährstoffen versorgen.   
      

  2. Wenn du am Computer arbeitest, solltest du stündlich kurze Bildschirmpausen einlegen und deinen Blick bewusst in die Ferne schweifen lassen.    
      

  3. Schütze deine Augen mit einer Sonnenbrille vor zu viel Sonnenlicht. UV-Licht ist schädlich für die Netzhaut.    
      

  4. Geh regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Dadurch können Krankheiten frühzeitig erkannt und besser behandelt werden.  
      

  5. Mama hatte recht: Lesen und arbeiten bei schlechten Lichtverhältnissen kann deinen Augen tatsächlich schaden. „Da ist etwas Wahres dran“, sagt auch Dr. Markovic. Achte auf gute Beleuchtung!  
      

  6. Rauchen kann die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) begünstigen und die Oberhaut des Augenlids – die dünnste Haut des Körpers – schwächen (siehe Infobox „Erkrankungen der Augenlider“).  
      

  7. Die Wirksamkeit von Augengymnastik konnte bislang nicht wissenschaftlich bestätigt werden.   

Fehlsichtigkeiten

Neben der im Artikel erwähnten altersbedingten Weitsichtigkeit („Presbyopie“) gibt es noch die ...

Kurzsichtigkeit („Myopie“): Das Auge ist nicht in der Lage, entfernte Objekte scharf zu sehen. Objekte in der Nähe können hingegen gut gesehen werden.  

Weitsichtigkeit („Hyperopie“): Nahe Objekte können nicht scharf gesehen werden, Objekte in der Ferne hingegen gut.   

Erkrankungen der Augenlider

Schlupflider („Blepharochalasis“) betreffen fast jeden im Laufe des Älterwerdens, doch Raucher*innen zeigen sie früher. Gelegentlich tritt sie mit einem Hängelid („Ptose“) auf.  

Häufige Lidprobleme sind außerdem Lidrandentzündungen („Blepharitis“), Gerstenkörner und Hagelkörner. Diese können auch durch Staubmilben in den Haarfollikeln ausgelöst werden. 


Autor
Redaktion Gesundheitspark
Veröffentlichungsdatum
30.04.2024
Themen
Foto: Adrian Swancar - Unsplash

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