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Wer genügend trinkt, hat mehr Energie fürs Leben
Jeden Tag 1,5 Liter trinken. So lauten die offiziellen Empfehlungen. Doch wie viel Flüssigkeit du tatsächlich jeden Tag benötigst, ist höchst individuell und hängt von vielen Faktoren ab. Einer der wichtigsten: das Alter.
„Säuglinge haben etwa 70 % Flüssigkeitsgehalt, Erwachsene 50–60 % und als alter Mensch hat man nur mehr circa 45 %“, erklärt Elisabeth Saathen, die gemeinsam mit Katharina Zsolnai die Diätologie-Gruppenpraxis Fokus Ernährung im Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Wien betreibt. Je älter man ist, desto weniger Flüssigkeit wäre also theoretisch nötig – doch diese Schlussfolgerung hat einen Haken: „Ältere Menschen haben sehr oft ein verringertes Durstgefühl und neigen eher dazu, zu wenig zu trinken“, betont Saathen. Für Ernährungswissenschafterin und freiberufliche Diätologin Mag. Barbara Rittmannsberger vom Gesundheitspark Ordensklinikum Linz sind in diesem Fall auch Speisen mit einem hohen Wasseranteil hilfreich: „Suppen, Gemüse und Obst können in den Alltag eingebaut werden und zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs bei älteren Menschen zusätzlich beitragen.“
Bei Kindern ist es wichtig, dass sie zu jeder Mahlzeit und auch zwischendurch die Gelegenheit haben zu trinken, sagt Mag. Rittmannsberger und ergänzt: „Ein- bis dreijährige Kinder sollten circa einen dreiviertel Liter Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees trinken. Diese Trinkmenge erhöht sich bis ins Jugendalter auf ca. 1,5 Liter pro Tag.“
Mehr oder weniger
Neben dem Alter wirken natürlich auch der Aktivitätsgrad, die Außentemperaturen und verschiedene Stoffwechselfaktoren sich auf die benötigte Flüssigkeitsmenge aus. Und auch Krankheiten können diese beeinflussen. „Bei einer Leberzirrhose oder einer schweren, dialysepflichtigen Nierenerkrankung werden häufig geringe Trinkmengen vorgeschrieben“, erklärt Saathen. Im Gegenzug sollten Menschen, die beispielsweise an einem Magen-Darm-Virus erkrankt sind und/oder Fieber haben, mehr trinken. „Hier ist wichtig, die durchs Schwitzen oder Durchfall verlorene Flüssigkeit wieder aufzufüllen“, sagt Mag. Rittmannsberger.
Der Körper reagiert
Bekommt der Körper zu wenig Wasser, dann ist er weniger leistungsfähig. Dem Gewebe wird Flüssigkeit abgezogen und das Blut wird dicker. „Die Folge ist, dass das Blut langsamer fließt und es zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen oder auch Verwirrtheitszuständen kommen kann. Auch Konzentrationsprobleme oder Müdigkeit können Anzeichen von einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr sein“, erklärt Mag. Rittmannsberger. Daneben würden auch Giftstoffe nicht ausreichend ausgeschieden – im fortgeschrittenen Stadium könne der Flüssigkeitsmangel sogar zu Nierenfunktionsstörungen und Muskelkrämpfen führen, erklärt Saathen.
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Foto: Mareefe - Pixabay
Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees gelten als ideale Durstlöscher.
Ans Trinken denken
Trinken solltest du über den Tag verteilt – jedoch nicht mehr als 0,8 bis 1 Liter in der Stunde. „Wird mehr Flüssigkeit pro Stunde aufgenommen, kann einiges davon vom Körper nicht optimal verstoffwechselt werden“, erklärt Saathen.
Beim Durstgefühl ticken wir ebenfalls alle etwas unterschiedlich. „Es gibt Menschen, die sehr schnell Durst empfinden und daher früher ans Trinken denken. Andere müssen sich eher erinnern, regelmäßig zu trinken“, sagt Mag. Rittmannsberger. Manche verwechseln möglicherweise auch das Durst- mit dem Hungergefühl und essen, anstatt zu trinken.
Abhilfe können laut Saathen unter anderem diverse Smartphone-Apps mit Erinnerungsfunktion schaffen – oder auch Rituale. „Viele Personen, die den Durst nicht so spüren, tun sich leichter, wenn sie ein fixes Morgenritual haben: Gleich in der Früh einen halben Liter auf leerem Magen trinken. Da spürt man auch schnell, was das für einen Unterschied in der Leistungsfähigkeit macht“, erklärt Saathen.
Genießen geht auch ohne Zucker
„Die idealen Durstlöscher sind Wasser, Mineralwasser oder auch ungesüßte Kräuter- und Früchtetees“, sagt Mag. Rittmannsberger. „Auch stark verdünnte Frucht- oder Gemüsesäfte (3 Teile Wasser und 1 Teil Saft) ohne Zuckerzusatz können für den gelegentlichen Genuss empfohlen werden.“ Erfrischend sind auch „Wasser mit Geschmack“, oft als Infused Water bezeichnet (siehe Infobox). Wer täglich Süßes trinkt, für den hat Saathen noch einen Tipp zur „Entwöhnung“ parat: „Jeden Tag immer dünnere Säfte zubereiten, bis man diese gar nicht mehr benötigt.“
Eine gute Nachricht gibt es zum Schluss für Kaffeetrinker*innen: Im Gegensatz zum weitverbreiteten Mythos, Kaffee würde Flüssigkeit entziehen, zählt auch er zur Flüssigkeitszufuhr. Der entwässernde Effekt ist so minimal, dass er vernachlässigt werden kann.
Infused Water – Wasser mit Geschmack
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Foto: Nawal Escape - Pixabay
Mit Obst und Kräutern kann Wasser geschmacklich aufgepeppt werden. Für ein schnelles, erfrischendes „Infused Water“ können gefrorene Himbeeren ins Wasser gegeben werden. Ebenso geeignet sind unbehandelte Orangen- und Zitronenscheiben oder Ingwerstücke. Im Sommer sorgen Kräuter wie Pfefferminze, Zitronenmelisse, Basilikum oder Thymian für Abwechslung.
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